Vorweg sei gesagt, dass zur Dekubitus-Prophylaxe neben der Hautpflege vor allem die richtige Lagerung und der Lagerungswechsel wichtig ist.
Der Dekubitus wird in 4 Stadien eingeteilt:
Im ersten Stadium ist eine Rötung erkennbar, oftmals lokalisiert an knöchernen Vorsprüngen, die nicht wegzudrücken ist und sich auch von Beschaffenheit und Temperatur vom umliegenden Gewebe unterscheiden kann.
Im zweiten Stadium spricht man schon von einem Teilverlust der Haut, der bis zur Dermis (Lederhaut) durchdringen kann.
Im dritten Stadium sind oft alle Hautschichten zerstört, so dass bereits die Fettschicht erkennbar ist.
Im vierten Stadium handelt es sich um eine totale Zerstörung des Gewebes und somit liegen auch Teile des Knochens, des Sehnen- und Muskelapparates frei.
In manchen Fällen ist es schwer, die Stadien genau zu bestimmen, da z.T. auch im dritten und vierten Stadium die Haut möglicherweise intakt sein kann, die darunter liegenden Hautschichten allerdings bereits geschädigt sind. Auch verschiedene Beläge in unterschiedlichen Farben und Konsistenzen können eine Stadieneinteilung erschweren.
Es versteht sich von selbst, dass ein Dekubitus oder nur der Verdacht in fachliche Hände gehört. Eigene Experimente können die Situation sehr verschlimmern, daher bitte immer vorher mit dem Arzt absprechen!
Kommen wir nun zur Salbe. Die Rezeptur stammt aus dem Städtischen Klinikum München und wurde in der Deutschen Apotheker Zeitung 15/2015 veröffentlicht. Sie wird seit Jahren erfolgreich angewendet. Durch die ätherischen Öle wirkt sie neben den hautpflegenden Eigenschaften auch auf die Psyche beruhigend, entkrampfend und aufhellend.
Zutaten:
20ml Johanniskrautöl (habe ich immer zuhause)
30mg Lanolin anhydrat
5 Tr Lavendel fein
3 Tr Rosengeranie
3 Tr Niaouli
2 Tr Rosmarin Cineol
Bei den ätherischen Ölen achtet bitte darauf, dass es reine ätherische Öle sind, die auch auf der Haut angewendet werden dürfen. Ich nutze die ätherischen Öle von PRIMAVERA.
Zubereitung:
Alle Gefäße und Zubehör mit Alkohol desinfizieren.
Lanolin auf max. 45°C erhitzen. Ich nehme dazu immer gerne mein Schokofondue mit 3 Teelichtern, welches ich für die Salbenherstellung zweckentfremde. Natürlich geht das auch im Wasserbad.
Dann das Johanniskrautöl unterrühren und von der Flamme nehmen. Während des Abkühlvorganges unter ständigem Rühren die ätherischen Öle zugeben und in Tiegel abfüllen.
Anwendung und Indikationen:
Bis zu 3x täglich auf intakte, dekubitusgefährdete Hautstellen dünn auftragen. NICHT in offenen Wunden anwenden. Diese Salbe unterstützt ausschließlich die Dekubitus-Prophylaxe. Bei einer Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe nicht anwenden, ggf. auf nicht betroffener Haut testen.
Liebe Grüße, Kerstin
Quellverweis: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2015/daz-15-2015/prophylaxe-des-dekubitus
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