Samstag, 4. Januar 2020

Die Weisen aus dem Morgenland

Im Laufe der Jahrhunderte sind aus den Weisen, die dem Stern folgten, Könige geworden. Dies ist der Übersetzung von "Magier" geschuldet. Im Matthäus-Evangelium - übrigens ist Matthäus der einzige, der die Weisen erwähnt - ist die Sprache von Sterndeutern, Magiern und Weisen. Dass es drei gewesen sein sollen steht nirgends geschrieben, ebenso gibt es keine Namen. Später, im 3. Jhdt hat man anhand der Geschenke - Gold, Weihrauch und Myrrhe - vermutet, dass es derer 3 gewesen sind.
Gold war das kostbarste Gut, Myrrhe steht für das Menschsein und den Schmerz, Weihrauch für das Göttliche.
Im 7. Jhdt kamen die heute bekannten Namen dazu: Caspar (= persisch für Hüter des Schatzes), Melchior (= hebräisch für Mein König ist das Licht) und Balthasar (= babylonisch für Gott schützt das Leben). Davor kannte man sie unter ihren hebräischen Namen Damscus, Appelius und Amerius.
Meist wird Caspar als dunkelhäutiger Afrikaner mit dem Geschenk der Myrrhe, Melchior aus dem europäischen Raum stammend mit Gold und der aus Asien stammende  Balthasar mit Weihrauch, dargestellt.
Möglicherweise stecken hinter den drei Weisen babylonische Priesterkasten, die bereits zu diesen Zeiten große Ahnung von Astronomie hatten.

Was hat es nun mit dem Stern von Bethlehem auf sich? 
Ein Komet, wie so oft dargestellt, war er wohl sicher nicht. Denn zu früheren Zeiten verhießen Kometen nichts Gutes, sie brachten Unheil und nicht die frohe Botschaft eines neuen Königs. 
Es ist so, dass Recherchen ergeben haben, dass im Jahre 7 v. Chr. eine dreifache Saturn-Jupiter-Konjunktion stattfand und zwar zu den Daten: 27.5., 6.10. und 1.12. Das bedeutet, dass die Planeten anders als sonst am Himmel erschienen, nämlich als ein großer strahlender Stern. 
Sagen zufolge galt Jupiter bereits vor dieser Sichtung als Königsplanet und der Saturn war dem Volke Israel zugeordnet. Beide standen zu dieser Zeit im Sternbild Fische, welches für Judäa steht. 
Seit dem späten Mittelalter geht man also davon aus, dass diese Konstellation den Stern von Bethlehem darstellt. 

Jupiter und Saturn sind sich im Jahr -6 im Sternbild Fische begegnet – der Stern von Bethlehem war das sicher nicht (Stellarium)
Quelle: deutschlandfunk.de

Jetzt zum Dreikönigstag erinnern die Sternsinger katholischer Gemeinden an die drei Weisen aus dem Morgenland und sammeln Spenden an den Türen der Gemeindemitglieder, meist für Kinder in der Not in fernen, armen und kriegsbetroffenen Ländern. Zu viert (die 3 Könige und 1 Sternträger) ziehen sie von Haus zu Haus und singen ihre Lieder oder tragen ihre Texte vor. Mit Kreide zeichnen sie die Buchstaben C + M + B an die Häuser, umrahmt von der aktuellen Jahreszahl (20 * C + M + B + 20).
C, M und B stehen nicht, wie oft irrtümlich angenommen, für die Anfangsbuchstaben der Namen, sondern für: Christus Mansionem Benedicat, was übersetzt "Christus segne dieses Haus" bedeutet.

Liebe Grüße, Kerstin


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