Am 25. Januar feiern wir wieder das chinesische Neujahrsfest. Wir haben diese Tradition vor Jahren bei uns eingeführt, weil ich dieses Fest sehr spannend finde und mich sehr gerne mit anderen Kulturen vertraut mache. Und natürlich ist es der Tatsache geschuldet, dass mein Mann in Vietnam geboren wurde. Da er in Deutschland aufgewachsen ist, hat er nicht sehr viel von der vietnamesischen Kultur mitbekommen und ist dort ebenso ein Fremder wie ich. So holen wir die Kultur jedes Jahr aufs Neue ins Haus und feiern für uns und im Gedenken an unsere lieben Verstorbenen.
Beim Vorbereiten merke ich immer wieder aufs Neue wie sehr doch auch diese Feste unseren germanischen/keltischen Festen ähneln:
Verehrung der Toten, Hereinbitten der Toten, Licht zur Wegfindung, Dankesräucherungen, Opfergaben zur Stärkung, Besänftigung der Toten, Huldigung der Götter, Schutz vor bösen Geistern.
Wir befinden uns nun schon in den Vorbereitungen. Die Farbe Rot spielt dabei eine große Rolle, denn Rot ist die Farbe des Glücks, des Reichtums, der Liebe.
Der Altar ist somit auch sehr rötlich gestaltet. Das ist immer eine Herausforderung, da ich rot eigentlich nicht zu meinen Dekofarben zähle. Es hat sich aber im Laufe der Jahre einiges angesammelt, was dann wieder Verwendung findet.
Die Mutter aller Mütter, eine hohe Gottheit, (wohl unserer Gottesmutter Maria ähnlich) steht bei all den Festlichkeiten über allem. So wird sie erhöht auf einem Podest aufgestellt, wo sie den Blick über alles schweifen lassen kann.
Fotos der Verstorbenen werden unter ihr platziert.
Rote Umschläge an Zweigen gehangen, sollen Geldsorgen fernhalten. Der Altar wird zudem mit Blumen geschmückt. Die Christrosen stammen aus unserem Garten, ebenso die Zweige, dieses Jahr habe ich Magnolienzweige und Korkenzieherweide genommen.
Räuchern im Buddhismus ist ja nicht wegzudenken und ist eine Selbstverständlichkeit bei der Götteranbetung, ebenso wie es bei den Christen der Weihrauch ist oder bei den Kelten die Kräuter und Harze waren, die bei sämtlichen Gelegenheiten verräuchert wurden.
Eine Klangschale beginnt und beendet das Ritual.
Opfergaben in Form von Obst, hier erstmal nur Äpfel, der Rest kommt noch, sind ebenso ein Muss. Schließlich macht eine lange Reise hungrig.
Traditionell werden liebe Verwandte eingeladen und der erste der im neuen Jahr an der Tür klingelt, steht dafür, wie gut es das neue Jahr mit den Hausbewohnern meint. Hoffen wir, dass es kein Geldeintreiber ist. ;D
Zu Essen gibt es den Klebreiskuchen, der sehr aufwändig in der Herstellung ist, den ich nur einmal selbst angefertigt habe und mich nun darüber freue, dass unser Chinaladen in der Stadt immer einen für uns parat hat. Aber man muss es mal gemacht haben.
Dazu gibt es verschiedene andere Gerichte. Wir haben uns auf Pekingsuppe, Banh Bao (Hefeteig mit Fleischfüllung), Frühlingsrollen und einige kleine Häppchen geeinigt. Glückskekse sind natürlich auch mit am Start.
Alles in allem soll es ein schöner Abend mit lieben Menschen werden. Wenn ihr noch mehr darüber wissen möchtet, ich verlinke euch hier mal zu meinem anderen Blog, wo ich schon 2012 über das Têt-Fest geschrieben habe: *klick*
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