Freitag, 31. Januar 2020

Räuchermischung zu Imbolc



Die Vorbereitungen für Imbolc sind bald abgeschlossen und ich stimme mich rituell schon auf das Lichterfest ein. Ich zünde viele Kerzen an und indirektes Licht wird eingeschaltet bis dann an Brigids Tag alles hell erleuchtet wird. Die geweihte weiße Kerze wird erst an dem Tag angezündet.


Heute habe ich meine Räuchermischung zusammengestellt. Das mache ich, wie immer, intuitiv. Ich habe mich für diese Mischung entschieden:

Johanniskraut - Licht-/Sonnenpflanze, lichtbringend, erhellend
Alantwurzel - Sonnenpflanze, erdend, lösend, harmonisierend
Mädesüß - weckt das innere Kind, bringt Frieden, klärend, fördert Fröhlichkeit
Holunderblüten/-beeren - Pflanze der Holle, klärend, reinigend
Wacholderbeeren - stark reinigend, desinfizierend, klärend, wach machend
Weißer Salbei - stark energetisch und atmosphärisch reinigend, neutralisierend, transformierend





Sonntag, 26. Januar 2020

Imbolc/Fest der Brigid (zunehmender Sichelmond/Vollmond, 1.2., Lichtmess 2.2.)

Merkt ihr es auch? Die Sonne zeigt sich schon wieder vermehrt. Dies ist die Zeit der Lichtgöttin Brigid, welcher wir unser keltisches Jahreskreisfest Imbolc, dem Lichterfest, widmen.
Die Natur erwacht zu neuem Leben. Man meint, dass sich alles regt und streckt nach einer langen Ruhephase. Es tümmelt sich, wirkt aufgeregt und so langsam wird es unruhig unter der Erdoberfläche. Die ersten grünen Sprieße stecken ihren Kopf schon durch und auch die Knospen einiger Sträucher und Bäume zeigen sich, ebenso die Blätter der Birke. Leise und unbemerkt kriecht der Lebenssaft in die Bäume und auch in uns.
Die Zeit der Morrigan bzw der Perchte wird abgelöst von Brigid, die vom Licht umgebende. Auf einem Hirsch reitend weckt sie die Lebensgeister der Pflanzen, rüttelt die Samen auf, bringt die Säfte von Pflanzen, Bäumen, Tieren und Menschen in Fluss und kündigt das helle Halbjahr an.
Die katholische Kirche ernannte den 2. Februar (40 Tage nach Jesu Geburt) zu ihrem Fest "Maria Lichtmess". An diesem Tag endet die Weihnachtszeit und wie das Wort "Lichtmess" schon sagt, werden nun viele Kerzen in der Kirche gesegnet und angezündet.
Am 1. Februar ist der Namenstag der heiligen Brigitte von Kildare, die die Schutzherrin des Viehs ist.
Beim Blasius-Segen, der gegen Halserkrankungen eingesetzt wird, werden 2 Stangenkerzen überkreuz gehalten und die Menschen, die darum bitten, zwischen den Kerzen gesegnet.


Brauchtümer:

Imbolc, das Fruchtbarkeitsfest, wird an unterschiedlichen Zeiten gefeiert. Ich sehe die Jahreskreisfeste immer als Zeitraum und nicht als fixen Termin an, eben so wie sich das Gefühl einstellt. Je nach Region kommen so auch immer verschiedene Tage zustande. Viele nehmen den festen Termin Maria Lichtmess zum Anlass. Aber auch bei zunehmenden Sichelmond oder gar Vollmond kann Imbolc gefeiert werden. Ebenso am Tag vor Lichtmess. Genaue Überlieferungen existieren nicht.
Natürlich spielt auch hier wieder das Feuer eine wesentliche Rolle. Es wärmt und unterstützt jetzt das Licht, die ersten Sonnenstrahlen.
Auf einem kleinen See kann man Schiffchen mit Teelichtern schwimmen lassen.
Mancherorts gibt es Fackelumzüge.


Geweihte Kerzen werden angezündet und durch das Haus getragen, um alle Räume damit zu segnen.
Wir werden auch wieder räuchern und eine Reinigung für Mensch und Haus zelebrieren.
Es ist an der Zeit alles Alte, was noch verblieben ist und nicht mehr gebraucht wird, abzuschütteln. Wir brauchen Platz für das neue Licht, was aus uns herausstrahlen soll, es lässt uns aktiv werden und aus dem Winterschlaf erwachen. Voller Mut und Tatendrang lassen wir uns anstecken von der Natur und die Lebensfreude in uns wach werden, gereinigt von allen Altlasten.
Dies kann man auch in Form von einem Reinigungsbad mit Kräutern oder einer Fastenkur machen. Zum Entrümpeln und für den Frühjahrsputz ist es auch eine gute Zeit.
Die Farben der Brigid sind weiß, grün und rot. Weiß steht für den Winter, grün für die Natur und rot für die Flamme.


Es werden Brigidkreuze gebunden, auch Sonnenkreuze genannt, die gesegnet und geweiht werden und das Haus und alle Bewohner schützen sollen. 

 

Sonntag, 19. Januar 2020

Chinesisches Neujahrsfest/Jahr der Ratte

Am 25. Januar feiern wir wieder das chinesische Neujahrsfest. Wir haben diese Tradition vor Jahren bei uns eingeführt, weil ich dieses Fest sehr spannend finde und mich sehr gerne mit anderen Kulturen vertraut mache. Und natürlich ist es der Tatsache geschuldet, dass mein Mann in Vietnam geboren wurde. Da er in Deutschland aufgewachsen ist, hat er nicht sehr viel von der vietnamesischen Kultur mitbekommen und ist dort ebenso ein Fremder wie ich. So holen wir die Kultur jedes Jahr aufs Neue ins Haus und feiern für uns und im Gedenken an unsere lieben Verstorbenen.
Beim Vorbereiten merke ich immer wieder aufs Neue wie sehr doch auch diese Feste unseren germanischen/keltischen Festen ähneln:
Verehrung der Toten, Hereinbitten der Toten, Licht zur Wegfindung, Dankesräucherungen, Opfergaben zur Stärkung, Besänftigung der Toten, Huldigung der Götter, Schutz vor bösen Geistern.

Wir befinden uns nun schon in den Vorbereitungen. Die Farbe Rot spielt dabei eine große Rolle, denn Rot ist die Farbe des Glücks, des Reichtums, der Liebe.
Der Altar ist somit auch sehr rötlich gestaltet. Das ist immer eine Herausforderung, da ich rot eigentlich nicht zu meinen Dekofarben zähle. Es hat sich aber im Laufe der Jahre einiges angesammelt, was dann wieder Verwendung findet.


Die Mutter aller Mütter, eine hohe Gottheit, (wohl unserer Gottesmutter Maria ähnlich) steht bei all den Festlichkeiten über allem. So wird sie erhöht auf einem Podest aufgestellt, wo sie den Blick über alles schweifen lassen kann.
Fotos der Verstorbenen werden unter ihr platziert.


Rote Umschläge an Zweigen gehangen, sollen Geldsorgen fernhalten. Der Altar wird zudem mit Blumen geschmückt. Die Christrosen stammen aus unserem Garten, ebenso die Zweige, dieses Jahr habe ich Magnolienzweige und Korkenzieherweide genommen.
Räuchern im Buddhismus ist ja nicht wegzudenken und ist eine Selbstverständlichkeit bei der Götteranbetung, ebenso wie es bei den Christen der Weihrauch ist oder bei den Kelten die Kräuter und Harze waren, die bei sämtlichen Gelegenheiten verräuchert wurden.
Eine Klangschale beginnt und beendet das Ritual.


Opfergaben in Form von Obst, hier erstmal nur Äpfel, der Rest kommt noch, sind ebenso ein Muss. Schließlich macht eine lange Reise hungrig.


Traditionell werden liebe Verwandte eingeladen und der erste der im neuen Jahr an der Tür klingelt, steht dafür, wie gut es das neue Jahr mit den Hausbewohnern meint. Hoffen wir, dass es kein Geldeintreiber ist. ;D
Zu Essen gibt es den Klebreiskuchen, der sehr aufwändig in der Herstellung ist, den ich nur einmal selbst angefertigt habe und mich nun darüber freue, dass unser Chinaladen in der Stadt immer einen für uns parat hat. Aber man muss es mal gemacht haben.
Dazu gibt es verschiedene andere Gerichte. Wir haben uns auf Pekingsuppe, Banh Bao (Hefeteig mit Fleischfüllung), Frühlingsrollen und einige kleine Häppchen geeinigt. Glückskekse sind natürlich auch mit am Start.
Alles in allem soll es ein schöner Abend mit lieben Menschen werden. Wenn ihr noch mehr darüber wissen möchtet, ich verlinke euch hier mal zu meinem anderen Blog, wo ich schon 2012 über das Têt-Fest geschrieben habe: *klick*

Samstag, 18. Januar 2020

Verwertung von ausgedienten Weihnachtsbäumen

Wenn die Weihnachtszeit dem Ende zugeht, so ist es auch oft das Ende des Weihnachtsbaums, der uns in den langen dunklen Tagen Licht spendete, den wir liebevoll schmückten und der uns mit seinem herrlichen Duft umgab.
Viel zu schade, ihn dann zu entsorgen, wo er uns doch noch viel mehr bieten kann.

Aus seinem Stamm kann man Holzscheite sägen und sie für den Ofen trocknen. So spendet er uns noch Wärme.

Seine Äste dienen unseren Blumen im Garten als Frostschutz.

Die Nadeln (des Bio-Tannenbaums) nutzen wir für Erkältungssalben, Hustensirups, Fußbalsam und Badezusätze.

Zu guter Letzt kann man aus der Baumspitze einen tollen Quirl herstellen. Das mache ich schon seit ein paar Jahren und deswegen suchen wir den Baum gar nicht so nach seinem Gesamtwachstum aus, uns reicht es, wenn die Baumspitze geeignet ist.

Heute möchte ich euch zeigen, wie ich einen Quirl aus der Tannenspitze herstelle.

Zunächst schneide ich die Spitze unterhalb der oberen Äste ab und kürze die Äste auf die Länge, die ich gerne für meinen Quirl hätte. So lasse ich sie ein paar Tage trocknen, damit die Nadeln und die Rinde sich leichter entfernen lassen. Man könnte sie auch in heißes Wasser legen, wenn es schneller gehen soll.




Nach der Trocknungszeit schnitze ich die Rinde großzügig ab. Mit einem feinen Schmirgelpapier kann man noch vorsichtig in die Zwischenräume gehen und auch die restlichen Fransen entfernen, so dass der Quirl schön glatt wird.


Hinterher reibe ich ihn mit einem guten Pflanzenöl (z.B. Leinöl) ein und lasse es durchziehen.
Nun ist er einsatzbereit und ersetzt ganz wunderbar so manchen Rührbesen oder Kochlöffel.


Mein nächstes Projekt steht schon in den Startlöchern. Ich habe einen Bienenwachsblock geschenkt bekommen. Der möchte noch gereinigt werden, da ich ihn gerne für meine Salben nutzen möchte.

Mittwoch, 8. Januar 2020

Salbe zur Dekubitus-Prophylaxe

Vor geraumer Zeit wurde ich gefragt, ob es ein Mittel gibt um einen Dekubitus zu verhindern. Ein Dekubitus ist eine Schädigung der Haut und dem darunter liegenden Gewebe, meist über knöchernen Vorsprüngen, die hohem Druck durch Bettlägerigkeit ausgesetzt sind.
Vorweg sei gesagt, dass zur Dekubitus-Prophylaxe neben der Hautpflege vor allem die richtige Lagerung und der Lagerungswechsel wichtig ist.

Der Dekubitus wird in 4 Stadien eingeteilt:

Im ersten Stadium ist eine Rötung erkennbar, oftmals lokalisiert an knöchernen Vorsprüngen, die nicht wegzudrücken ist und sich auch von Beschaffenheit und Temperatur vom umliegenden Gewebe unterscheiden kann.
Im zweiten Stadium spricht man schon von einem Teilverlust der Haut, der bis zur Dermis (Lederhaut) durchdringen kann.
Im dritten Stadium sind oft alle Hautschichten zerstört, so dass bereits die Fettschicht erkennbar ist.
Im vierten Stadium handelt es sich um eine totale Zerstörung des Gewebes und somit liegen auch Teile des Knochens, des Sehnen- und Muskelapparates frei.

In manchen Fällen ist es schwer, die Stadien genau zu bestimmen, da z.T. auch im dritten und vierten Stadium die Haut möglicherweise intakt sein kann, die darunter liegenden Hautschichten allerdings bereits geschädigt sind. Auch verschiedene Beläge in unterschiedlichen Farben und Konsistenzen können eine Stadieneinteilung erschweren.

Es versteht sich von selbst, dass ein Dekubitus oder nur der Verdacht in fachliche Hände gehört. Eigene Experimente können die Situation sehr verschlimmern, daher bitte immer vorher mit dem Arzt absprechen!

Kommen wir nun zur Salbe. Die Rezeptur stammt aus dem Städtischen Klinikum München und wurde in der Deutschen Apotheker Zeitung 15/2015 veröffentlicht. Sie wird seit Jahren erfolgreich angewendet. Durch die ätherischen Öle wirkt sie neben den hautpflegenden Eigenschaften auch auf die Psyche beruhigend, entkrampfend und aufhellend.

Zutaten:

20ml Johanniskrautöl (habe ich immer zuhause)
30mg Lanolin anhydrat
5 Tr Lavendel fein
3 Tr Rosengeranie
3 Tr Niaouli
2 Tr Rosmarin Cineol

Bei den ätherischen Ölen achtet bitte darauf, dass es reine ätherische Öle sind, die auch auf der Haut angewendet werden dürfen. Ich nutze die ätherischen Öle von PRIMAVERA.


Zubereitung:

Alle Gefäße und Zubehör mit Alkohol desinfizieren.
Lanolin auf max. 45°C erhitzen. Ich nehme dazu immer gerne mein Schokofondue mit 3 Teelichtern, welches ich für die Salbenherstellung zweckentfremde. Natürlich geht das auch im Wasserbad.


Dann das Johanniskrautöl unterrühren und von der Flamme nehmen. Während des Abkühlvorganges unter ständigem Rühren die ätherischen Öle zugeben und in Tiegel abfüllen.

Anwendung und Indikationen:

Bis zu 3x täglich auf intakte, dekubitusgefährdete Hautstellen dünn auftragen. NICHT in offenen Wunden anwenden. Diese Salbe unterstützt ausschließlich die Dekubitus-Prophylaxe. Bei einer Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe nicht anwenden, ggf. auf nicht betroffener Haut testen.

Liebe Grüße, Kerstin

Quellverweis: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2015/daz-15-2015/prophylaxe-des-dekubitus

Samstag, 4. Januar 2020

Die Weisen aus dem Morgenland

Im Laufe der Jahrhunderte sind aus den Weisen, die dem Stern folgten, Könige geworden. Dies ist der Übersetzung von "Magier" geschuldet. Im Matthäus-Evangelium - übrigens ist Matthäus der einzige, der die Weisen erwähnt - ist die Sprache von Sterndeutern, Magiern und Weisen. Dass es drei gewesen sein sollen steht nirgends geschrieben, ebenso gibt es keine Namen. Später, im 3. Jhdt hat man anhand der Geschenke - Gold, Weihrauch und Myrrhe - vermutet, dass es derer 3 gewesen sind.
Gold war das kostbarste Gut, Myrrhe steht für das Menschsein und den Schmerz, Weihrauch für das Göttliche.
Im 7. Jhdt kamen die heute bekannten Namen dazu: Caspar (= persisch für Hüter des Schatzes), Melchior (= hebräisch für Mein König ist das Licht) und Balthasar (= babylonisch für Gott schützt das Leben). Davor kannte man sie unter ihren hebräischen Namen Damscus, Appelius und Amerius.
Meist wird Caspar als dunkelhäutiger Afrikaner mit dem Geschenk der Myrrhe, Melchior aus dem europäischen Raum stammend mit Gold und der aus Asien stammende  Balthasar mit Weihrauch, dargestellt.
Möglicherweise stecken hinter den drei Weisen babylonische Priesterkasten, die bereits zu diesen Zeiten große Ahnung von Astronomie hatten.

Was hat es nun mit dem Stern von Bethlehem auf sich? 
Ein Komet, wie so oft dargestellt, war er wohl sicher nicht. Denn zu früheren Zeiten verhießen Kometen nichts Gutes, sie brachten Unheil und nicht die frohe Botschaft eines neuen Königs. 
Es ist so, dass Recherchen ergeben haben, dass im Jahre 7 v. Chr. eine dreifache Saturn-Jupiter-Konjunktion stattfand und zwar zu den Daten: 27.5., 6.10. und 1.12. Das bedeutet, dass die Planeten anders als sonst am Himmel erschienen, nämlich als ein großer strahlender Stern. 
Sagen zufolge galt Jupiter bereits vor dieser Sichtung als Königsplanet und der Saturn war dem Volke Israel zugeordnet. Beide standen zu dieser Zeit im Sternbild Fische, welches für Judäa steht. 
Seit dem späten Mittelalter geht man also davon aus, dass diese Konstellation den Stern von Bethlehem darstellt. 

Jupiter und Saturn sind sich im Jahr -6 im Sternbild Fische begegnet – der Stern von Bethlehem war das sicher nicht (Stellarium)
Quelle: deutschlandfunk.de

Jetzt zum Dreikönigstag erinnern die Sternsinger katholischer Gemeinden an die drei Weisen aus dem Morgenland und sammeln Spenden an den Türen der Gemeindemitglieder, meist für Kinder in der Not in fernen, armen und kriegsbetroffenen Ländern. Zu viert (die 3 Könige und 1 Sternträger) ziehen sie von Haus zu Haus und singen ihre Lieder oder tragen ihre Texte vor. Mit Kreide zeichnen sie die Buchstaben C + M + B an die Häuser, umrahmt von der aktuellen Jahreszahl (20 * C + M + B + 20).
C, M und B stehen nicht, wie oft irrtümlich angenommen, für die Anfangsbuchstaben der Namen, sondern für: Christus Mansionem Benedicat, was übersetzt "Christus segne dieses Haus" bedeutet.

Liebe Grüße, Kerstin


Freitag, 3. Januar 2020

Harz-/Pechsalbe herstellen

Baumharz, auch Baumpech, kurz Pech, genannt, produziert der Baum bei offenen Wunden durch z.B. Schädlinge oder Anfahrschäden.
Diese zähflüssige Masse enthält mehrere chemische Substanzen, die unseren Carbonsäuren recht ähnlich sind. Durch Verdunstung der ätherischen Öle härtet die Masse aus und verschließt somit die Wunde.
Das Harz wirkt antibakteriell, antiseptisch, antiviral, antimykotisch, wundheilend, zusammenziehend und entzündungshemmend. In der Volksheilkunde wird vor allem Fichten-, Kiefer- und Lärchenharz verwendet.
Harz vom Baum absammeln

Bitte beachtet, dass der Baum ein Lebewesen ist. Wir würden auch nicht beim Menschen mit einem Messer in einer Wunde rumstechen. Wenn man also einen Baum findet, an dem viel Harz klebt, so nehmt nur die äußere Schicht, die bereits fest und nicht mehr zäh ist, mit. Liegen die Fichten bereits am Boden ist es für die Ernte immer noch besser als am lebenden Baum.

Harz reinigen (nur bedingt nötig)

Ist das Harz sehr stark verunreinigt, so gibt man es in eine ausgediente (lochfreie ;) )Socke, verschließt diese, und gibt sie in einen alten Topf mit heißem Wasser. Das Harz tritt nun ins Wasser aus und man kann es abschöpfen. Dazu dann einfach in eine Schüssel mit kaltem Wasser geben, so härtet es schneller aus. Der Schmutz bleibt in der Socke zurück, die dann entsorgt wird.
Dieses Verfahren ist wirklich nur bei starker Verschmutzung nötig.

Pechsalbe herstellen

Für eine einfache Salbe benötigt ihr:

100ml Olivenöl
  40g   Harz
    8g   Bienenwachs

Ein altes größeres Glas in einen Topf mit heißem Wasser stellen, Harz hineingeben und mit dem Öl auffüllen. Solange im Wasserbad belassen, bis das Harz geschmolzen ist, das kann schon mal 2-3 Stunden dauern.
Durch einen Filter (altes Leinentuch, Nylonstrumpf oder sehr feines Sieb, etc) geben und in einem weiteren alten Glas auffangen. Dieses nun ins Wasserbad stellen, Bienenwachs dazugeben und rühren bis alles geschmolzen ist. Eine Probe auf Festigkeit der Konsistenz könnt ihr machen, indem ihr mithilfe eines Löffels etwas Öl entnehmt und auf einen Teller tropfen lasst. Nun wartet ihr etwas und überprüft, ob die Salbe für euch fest genug wird. Wenn nicht, dann könnt ihr noch soviel Bienenwachs dazugeben, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.

Variationen

Möchtet ihr die Salbe etwas geschmeidiger haben, könnt ihr noch ca 10-15g Lanolin dazugeben.
Soll sie als Zugsalbe genutzt werden, nehmt mehr Harz auf 100ml Öl.

Auch mit ätherischen Ölen, die man erst kurz vorm Abfüllen dazugibt, kann man herrlich duftende und pflegende Salben herstellen, wobei das Fichtenharz selbst auch schon allein gut duftet.
Ich gebe gerne äth. Weihrauchöl dazu, da es die gleichen Eigenschaften wie unser Baumharz hat. Äth. Lavendelöl ist sehr hautfreundlich und wundheilend.
Äth. Teebaumöl wirkt zusätzlich antiviral.
Da sind euch allerdings keine Grenzen gesetzt.
Bittet beachtet jedoch, dass ihr maximal auf 100ml Öl 20-30 Tropfen gebt, auch wenn ihr die äth. Öle mischen wollt, die maximale Menge bitte nicht überschreiten!

Anwendung und Haltbarkeit

Ihr könnt die Pechsalbe auf offene oder geschlossene Wunden und Hautirritationen auftragen. Auch bei Gelenkbeschwerden und Gicht kann sie Abhilfe schaffen. Als Zugsalbe, bei Blutergüssen, Abzessen und Splittern in der Haut hat sie sich bereits gut bewährt. Ebenso zur Einreibung bei Erkältungskrankheiten kann sie von Nutzen sein. Hier könnte man, vor dem Abfüllen ätherische Öle von Eukalyptus und Minze hinzufügen. Bitte beachtet, dass Eukalyptus und Minze für Kleinkinder nicht geeignet sind, da sich u.U. bei Einatmung die Lunge verkrampfen kann und so zu einem sogenannten Bronchospasmus führt. Also lieber erst bei älteren Kindern und Erwachsenen anwenden.

Die Haltbarkeit bei richtiger Lagerung (kühl und dunkel) und Anwendung (Entnahme bevorzugt mit einem sauberen Spatel) beträgt ca 1 Jahr.
Vorausgesetzt ist hier natürlich auch die saubere Herstellung. Ich desinfiziere vorher immer alles mit Alkohol.

Solltet ihr Fragen haben, immer her damit. Ansonsten viel Spaß beim Salben herstellen.

Liebe Grüße, Kerstin