Dienstag, 29. Dezember 2020

Baumperlen/Hexeneier

Seit geraumer Zeit, wenn wir die Wälder der Umgebung erforschen, hat es sich so eingespielt, dass wir immer häufiger auf Bäume treffen, die in allen Formen und Größen Baumperlen ausbilden. Sie entstehen, wenn der Baum verletzt wurde und sich vor dem Eindringen von z.B. Bakterien schützen möchte. Meist befinden sie sich im unteren bis mittleren Bereich des Baumstammes. Sie wachsen fast ausschließlich an Laubbäumen, denn Nadelbäume schützen sich bekanntlich mit dem wohlriechenden Harz, welches unsere Laubbäume, mit Ausnahme des Amberbaumes, nicht ausbilden können, da sie keine Harzkanäle besitzen.
Die Baumperlen entwickeln sich sehr langsam, schließen die Eindringlinge in sich ein und bevor der Baum die Perle abstößt, vergeht viel Zeit. Falls man keine am Boden findet, kann man mit großer Vorsicht versuchen, eine Perle vom Stamm zu entfernen. Wir nutzen dazu keine Hilfsmittel außer unsere Hände. Denn, wenn der Baum die Perle durch unsere Kraft loslässt, haben wir nichts verkehrt gemacht und die Wunde ist alt genug und bleibt verschlossen. Bitte beachtet, dass ihr immer mit Demut sammelt und auch nur dann, wenn die Perle eine Bedeutung für euch hat.
Sobald wir eine Baumperle bekommen haben, fangen wir an, die Rinde abzuschaben. Das ist im frischen Zustand einfacher als im getrockneten.
Danach wird sie noch mit einem feinen Schleifpapier bearbeitet und mit Öl eingerieben.
Wenn man genau hinsieht, erkennt man ganz unterschiedliche Marmorierungen, was jede Perle, wie einen Fingerabdruck, einzigartig macht.
Hier seht ihr einen Teil unserer Sammlung. Wir nutzen sie als Handschmeichler, Talisman und Kettenanhänger. Auch habe ich schon viele sehr schon bearbeitete Baumperlen gesehen und bin immer wieder begeistert, wie vielfältig einsetzbar sie sind.
Schon die Kelten glaubten daran, dass diese Perlen die ganze Heilkraft des Baumes in sich tragen.

Montag, 21. Dezember 2020

Wintersonnenwende/Julfest/Thomasnacht 21.12.

Am 21.12. begehen wir die längste Nacht bzw. den kürzesten Tag im Jahr. Die Sonne erreicht den tiefsten Punkt.

Johann Wilhelm Cordes - Die wilde Jagd

Jetzt beginnt die wilde Jagd mit Wotan als Anführer. Die Schleier der Anderswelt sind seit Samhain wieder dünn wie nie. Mit großem Krach reiten sie durch die finstere Nacht und wüten wie ein aufkommender Sturm. Früher fürchtete man das wilde Heer und wenn es nur ging, blieben die Menschen in ihren Häusern und räucherten zum Schutz von Haus und Hof und für alle die dort wohnten. 


Unheimliche Wesen zogen umher, wandelnde Gestalten in Form von Werwölfen o.ä. begleiteten die toten unerlösten Seelen mit Geheul und Gezeter. 
Auch zu dieser Zeit wurden grausige Masken getragen und viel Lärm gemacht, in der Hoffnung die Wintergeister zu verjagen. Der Perchtenlauf ist heute noch bekannt und wird in einigen Regionen noch ausgeübt. Auch Hexen fegten das Böse aus dem Land. 


Die heutige Nacht wird auch Mutternacht genannt, denn die Sonne wird aus dem Schoß der Göttin unter dem Weltenbaum wiedergeboren und nun beginnen auch die 12 Rauhnächte (christlich ab 24.12/0:00h). 
Alle Räder werden stillgelegt, es darf nicht gesponnen, nicht gemahlen, die Arbeit muss niedergelegt werden, denn wenn sich das Schicksalsrad dreht, darf sich nichts anderes drehen, das Schicksal wird neu ausgelost. Auch darf nicht mehr geputzt, gewaschen oder Betten draußen gelüftet werden, denn das wilde Heer könnte sich darin verfangen und dann hat mein sein eigenes Schicksal besiegelt. 
Feuer und Kerzen werden entzündet, um die noch junge Sonne zu unterstützen, Opfergaben in Form von Nüssen, Obst, etc werden den Hausgeistern hingestellt, um sie milde zu stimmen und natürlich wird auch in jeder Nacht geräuchert. Es ist eine stille Zeit, die auch genauso gelebt werden soll. 
Zu den Rauhnächten habe ich letztes Jahr schon einen Beitrag verfasst, wenn ihr mögt, klickt mal rein: *klick*

Als Ritual kann man sich nun 13 Wünsche auf je einen Zettel aufschreiben. In jeder Rauhnacht wird ein Zettel gezogen, ungelesen dem Feuer übergeben und dem Universum überlassen. Der 13. bleibt übrig, um den muss man sich selbst kümmern. Ein tolles Ritual, welches wir immer wieder gerne machen. 




Habt einen schönen Sonnenwendabend!

Liebe Grüße, Kerstin




Mittwoch, 2. Dezember 2020

Vom Ursprung des Weihnachtsbaumes

Bald ist es wieder soweit, wir feiern Weihnachten. Und ganz traditionell wird ein Tannenbaum geschmückt mit glänzenden Kugeln, Strohsternen und vielerlei mehr. Doch warum machen wir das eigentlich? Das hinterfragt kaum jemand, denn schließlich wachsen wir damit auf und es war schon immer so...Ein Weihnachten ohne Baum, kaum vorstellbar. Dabei war es tatsächlich nicht immer so.

Der Ursprung kommt wie so oft aus dem heidnischen. Immergrün stand von jeher als Symbol für Stärke und Fruchtbarkeit, schließlich ist es sehr hartnäckig und so gut wie unkaputtbar und Tannen oder Fichten bilden viele Zapfen aus, die wiederum viele Samen in den Wind streuen.
Die heidnischen Völker hingen zur Wintersonnenwende Zweige von Tannen an ihre Unterkünfte oder nahmen sie mit ins Haus, um alle die dort wohnten oder zu Gast waren, vor allem Unheil zu bewahren. Denn, so glaubten sie, die grünen Zweige bewahrten sie vor bösen Geistern und gaben ihnen Hoffnung für eine reiche Ernte im neuen Jahr. 
So waren es später dann nicht nur Zweige, sondern es wurden ganze Bäume geschmückt. Im Mittelalter soll ein Bäckermeister vor seiner Bäckerei eine Tanne mit allerlei Gebäck und Süßigkeiten geschmückt haben. 
Immer mehr Menschen aus der Zunft (Vereinigung von Kaufleuten, Handwerkern, Händlern,etc) ahmten ihm nach bis diese Tradition auch in den Städten Einzug erhielt und sich die Menschen Anfang des 17. Jhdt die Bäume ins Haus holten. Der Überlieferung nach hatte die Herzogin Dorothea Sibylle von Schlesien im Jahre 1611 die ersten Kerzen an den Baum gebracht.
Der Brauch verbreitete sich im 18. Jhdt immer mehr, die Tannen waren kostspielig, deswegen konnte sich nicht jeder einen Weihnachtsbaum leisten. Später wurden dann Plantagen angebaut, um dem Ansturm darauf Herr zu werden. 
Die katholische Kirche akzeptierte eine sehr lange Zeit diesen Brauch nicht, musste sich aber letztendlich geschlagen geben und so stand im Jahre 1982 der erste Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz in Rom, eingeführt von Papst Johannes Paul II.