Montag, 24. Februar 2020

Bärlauch erkennen

Kaum startet die Bärlauchsaison kommt es wieder zu Unsicherheiten und Diskussionen, wie man Bärlauch von giftigen vermeintlichen Doppelgängern unterscheidet. Ich möchte euch hier den gesunden Bärlauch näher bringen, der nun schon in manchen Teilen von Deutschland aus der Erde schaut.
Bärlauch (Allium ursinum) hat wegen der Inhaltsstoffe eine ähnliche Wirkung wie Knoblauch. Er besitzt u.a. Alliin, Alliciin, ätherische Öle, Vitamin C, Eisen, Magnesium und Senfölglykoside.
Die Inhaltsstoffe wirken antibiotisch, entzündungshemmend, tonisierend, krampflösend, adstringierend, schleimlösend und noch vieles mehr.
Eingenommen wirkt er sich positiv auf unsere Blutgefäße aus, kann den Cholesterinspiegel senken und regt den Stoffwechsel an. Somit ist er für eine Frühjahrskur wunderbar geeignet.
Abgesehen davon, dass er ganz toll schmeckt und sich der Knoblauchgeruch nicht auswirkt. So kann man ihn getrost essen, auch wenn man danach noch außer Haus möchte. ;)
Da haben wir ihn nun, weit und breit Bärlauch wohin man sieht und schon von Weitem ist sein Geruch unverkennbar.


Beim Ernten gilt es jedoch wachsam zu sein, denn nur allein der Geruch kann nicht ausschlaggebend dafür sein, dass es sich um Bärlauch handelt. Klar, reibt man an einem Blatt und riecht es nach Knoblauch, hat man den Bärlauch vor sich. Aber nun hat man den Knoblauchgeruch an den Händen und jedes weitere Blatt, ob Bärlauch oder nicht, riecht vermeintlich nach Knoblauch. Das ist nicht nur gefährlich, sondern u.U. auch lebensbedrohlich. 
Deswegen möchte ich euch weitere Unterscheidungsmerkmale nicht vorenthalten.
Hier auf dem Foto seht ihr Bärlauch mit Aronstab. Beide brauchen dieselben Bedingungen und teilen sich somit einen Standort. Zunächst zeigen beide nur ihre Blätter, die Blüten kommen später. 
Die hier hellgrün schimmernden Blätter, deren Adern deutlich zu erkennen sind, gehören dem giftigen Aronstab, die mattgrünen Blätter mit parallel laufenden Adern dem Bärlauch. Später sind die Blätter sehr gut auseinander zu halten, da der Aronstab 2 Spitzen am unteren Blattende hat, der Bärlauch nicht. Aber wenn ihr das kleine Blatt rechts in der Mitte anschaut, kann ein nicht geschultes Auge schon mal davon ausgehen, dass es sich um Bärlauch handelt. Es ist allerdings ebenso ein Aronstabblatt.


Hier mal eine kleine Auflistung, wodurch sich der Bärlauch von anderen Arten unterscheidet:

- Knoblauchgeruch
- matte Blattunterseite
- recht dünne, zarte Blätter
- breit ovale Blätter an je einem Stiel, einzeln aus der Erde ragend
- parallel verlaufende Adern
- stark ausgeprägte mittlere Ader auf der Rückseite
- knickt man den Stiel, knackt es

Beachtet man nun alle Merkmale, ist eine Verwechslung ziemlich auszuschließen.

Und hier noch ein leckeres Bärlauchpesto-Rezept:

200 g Bärlauch
150 ml Hanf- oder Walnussöl
100 g Pinienkerne
60 g Parmesan (optional)
1 TL Salz

Die Pinienkerne ohne Fett in einer Pfanne anrösten. Bärlauch waschen, trocken tupfen und klein schneiden. Alle Zutaten in einen Mixer geben oder mit dem Pürierstab zu einem Pesto verarbeiten.
In heiß ausgekochte, sterilisierte Gläser füllen und mit Öl bedecken. Im Kühlschrank hält es sich mehrere Wochen, je nachdem wie sauber gearbeitet wurde.

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