Donnerstag, 10. Juni 2021

Kräutersträuße binden

Jetzt sind wir schon fast wieder in der Junihälfte angekommen. Die Sonne lacht uns hier seit Tagen an, alles im Garten steht in saftigem Grün und die bunten Blüten sind eine Augenweide. 



In der Zeit um Litha geht die Kräuterernte wieder los und so ist es auch ein schönes Ritual zur Sommersonnenwende Kraftsträuße oder Räuchersticks zu binden. Man sagt, dass die Kräuter und Pflanzen zur Zeit des Johanni ganz besonders starke Kräfte besitzen, kein Wunder, es ist die Hoch-Zeit der Pflanzenwelt. Schon aus Überlieferungen wissen wir, dass vor allem die Zahl 9 (3x3) eine magische Bedeutung hat, so kommen auch in die Sträuße 9 verschiedene Kräuter. Da ist jedem selbst überlassen, welche Kräuter verwendet werden, Voraussetzung ist natürlich, dass man sie kennt und das sie, je nachdem wie man später damit verfahren möchte, nicht stark giftig sind. Schön ist auch, bevor man auf die Kräutersuche geht, sich Gedanken macht, welche Kräuter man sammeln möchte bzw welche Bedeutung sie für einen selbst haben und für denjenigen, den man damit beschenken möchte. Andererseits ist es auch spannend, beim Spaziergang ganz "zufällig" auf Kräuter zu stoßen, die einem spontan zusagen.
Hier nur ein paar Beispiele: Beifuß, Ringelblume, Schafgarbe, Johanniskraut, Eisenkraut, Spitzwegerich, Königskerze, Labkraut, Ackerschachtelhalm, Malve, Kornblume, Kamille, Salbei...



Kräuter werden nur in einer Trockenperiode (mind. 3 Tage kein Regen) gesammelt, um Schimmelbildung zu vermeiden und die volle Wirkkraft zu erhalten. Am besten nimmt man dazu eine Kupfersichel oder knipst sie mit den Fingernägeln ab. Eisen soll die Wirkkraft hemmen. 
Wenn ihr die Kräuter zu einem Räucherbündel binden möchtet, so lasst sie nach der Ernte zunächst etwas antrocknen, legt sie dann zu einem dicken Bündel zusammen und fixiert sie mit einem dünnen Baumwollfaden. Ich nehme auch gerne eine Schnur aus Brennnesselfasern. Jetzt werden die Bündel an einem dunklen, gut durchlüfteten und trockenem Ort aufgehängt. Sobald sie rascheln, sind sie fertig. Zum Räuchern zündet man den vorderen Teil an und pustet die Flamme aus, dass es nur noch raucht. Dazu kann man selbstgewählte Worte sprechen. Ursprünglich bat man die Naturwesen und Götter um Gesundheit, Schutz vor Unwettern und eine gute Ernte. 


Den Kräuterstrauß kann man in einem Raum aufhängen, wo man sich oft aufhält. Dort soll er schützend und reinigend wirken. Wer mag, kann auch einzelne Kräuter im Laufe des Jahres herausschneiden und eine Räucher- oder Teemischung (vorausgesetzt es sind natürlich genießbare Kräuter) daraus erstellen. Eine schöne Idee ist auch, den Strauß jemandem zu schenken, dem man Glück und Gesundheit wünscht. 

Viel Freude beim Sträuße binden!

Kerstin

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