Die Natur explodiert, jeden Tag blüht es mehr und wir befinden uns mitten in den Beltane-Energien.
Einige wundern sich evtl., weil für sie Beltane schon am Gedenktag der Walpurgis gefeiert wurde. Wenn wir aber von dem keltischen Fest sprechen, so sollten wir uns an die Mond- und Sonnenphasen halten. Schließlich gab es zu der Zeit noch nicht unseren Kalender, wie wir ihn heute kennen.
Jetzt, am 5. Vollmond nach Jul, feiern wir also Beltane, was übersetzt "strahlendes Feuer" bedeutet.
Wir feiern das Leben, die Fruchtbarkeit und die Kraft der Sonne, mit der alles Leben nun wiederkehrt. Alles um uns wächst und blüht, die Vögel zwitschern nun laut ihre Lieder, kümmern sich um ihren Nachwuchs und auch die fleißigen Bienen und Hummeln fliegen nun jede mögliche Pflanze an.
Und auch wir werden wieder wacher, genießen die Sonnenstrahlen und es geht auch nicht an uns unbemerkt vorbei, dass die Natur lebendiger wird.
Es ist also an der Zeit uns die Frage zu stellen, was mich lebendig macht. Ich als Teil der Natur möchte erwachen und vor Energie strotzen, teilhaben an der Vielfalt der Natur.
Ein Tag um das Leben zu feiern und sich Gedanken um die Zukunft zu machen. Was möchte ich erreichen, wie kann ich mich einbringen, was ist mir wichtig?
Dies alles kann man mit tollen Ritualen unterstützen.
1. Gundermanngürtel oder -kranz binden
Der Gundermann ist nun überall zu sehen. Kriechend mit lilafarbenen Blüten und nierenförmigen Blättchen kommt er einher. Gund ist das alte Wort für Eiter und dieses Kraut kann bei sämtlichen Formen von Abzessen und Wunden seine Heilwirkung zeigen. Ob als Brei, Tee, Umschlag, Tinktur oder Öl, auch bei diesem Kraut sind kaum Grenzen gesetzt.
Als Kranz gebunden und auf den Kopf gesetzt soll Gundermann einen vor bösen Hexen warnen, indem sie durch ihn sichtbar werden.
2. Spaziergang in der Natur
Runterfahren, entspannen, Kopf freimachen, Gedanken sortieren...all das schafft man am besten mit einem Spaziergang im Wald. Ohne ablenkende Gegenstände, wie Handys, Kopfhörer etc fühlt es sich doch gleich nochmal viel besser an. Es ist schon erstaunlich wieviel mehr man plötzlich wahrnimmt.
Man könnte nun auch die Maiwipfel von Tanne oder Fichte ernten. Dabei zu beachten ist, dass man nie den mittleren Austrieb entnimmt, da dann das Wachstum gehemmt wird und immer sparsam sammeln und nicht nur von einer Stelle bzw einem Baum.
Ich nasche gerne direkt vor Ort ein Maiwipfelchen, sie schmecken herrlich zitronig. Für Fichtenwipfelhonig nehme ich 1-2 Handvoll Wipfel mit, schüttle sie etwas aus und übergieße sie mit Honig, lasse sie 3-6 Wochen an einem warmen (nicht sonnigen) Ort stehen. Man kann die Wipfel auch im Honig lassen oder man seiht sie ab und nascht sie direkt weg.
3. Bunte Bänder
Die Bänder symbolisieren mit ihren Farben Leben, Weiblichkeit, Männlichkeit und Fruchtbarkeit.
Man kann sie an einen grünen Kranz binden, der wiederum an einem Stock befestigt ist und in die Erde gesteckt wird, um der Symbolik Kraft zu verleihen. Rote und weiße Bänder stehen für das Weibliche und Männliche und zeugen von der Hochzeit zwischen Himmel und Erde, der Vermählung von Freya mit ihrem Geliebten und Bruder Frey. Beide gehören dem Göttergeschlecht der Vanen an.
4. Feuer
Das Feuer ist, wie an jedem Jahreskreisfest, fester Bestandteil und nicht wegzudenken. Mit dem Feuer unterstützen wir die Sonne, die Kraft der Natur und damit das Ja zum Leben.
Für die Kinder ist es schon ein Ritual dann immer Stockbrot über den Flammen zu backen.
5. Räuchern
Räuchern ist immer eine gute Möglichkeit, all das zu bestärken, was man gedanklich manifestieren möchte oder eben um Dankbarkeit zu untermauern, die Natur zu unterstützen, Segen zu verteilen und sich zu reinigen.
Meine Räuchermischung dieses Jahr besteht aus:
Birkenrinde
Weißdorn
Brennnessel
Salbei
Holunder
Frauenmantel
Rose
Salbei und Beifuß unterstützen dabei als Kräuterfackeln.
6. Mandala oder Spirale
Man kann aus Pflanzenteilen, Blüten, Ästen etc tolle Naturmandalas oder -spiralen auslegen, in der Mitte kommt dann ein Licht in Form einer Kerze oder je nach Größe eine kleine Feuerschale. In der Mitte ist das Licht, von dort entspringt es und umfasst uns und gibt uns Wärme und Kraft.
7. Blütensalat
Natürlich gehört zu einem Jahreskreisfest auch immer was Kulinarisches dazu. Passend zur Zeit bereite ich gerne einen leichten Salat zu.
Verschiedene Blattsalate
Erdbeeren
Kirschtomaten
1/3 Schlangengurke
verschiedene essbare Blüten, z.B. von Ringelblume, Rose, Gundermann, Bohnenkraut, Rosmarin, etc
Schnittlauch
Pimpinelle oder Petersilie
Für das Dressing:
125ml Sahne
50ml Speiseöl
Saft von 1/2 Zitrone
1 TL Senf
1 TL Honig
Salz, Pfeffer
Dillspitzen
Die Blattsalate auf einer Platte schön herrichten. Schlangengurke längs halbieren und in dünne Scheiben schneiden. Kirschtomaten und Erdbeeren ebenso in Scheiben schneiden und alles auf den Salat geben. Die Blütenblätter darauf verteilen. Die Kräuter kleinschneiden und darüber streuen. Zum Schluss das Dressing herstellen und spiralförmig auf den Salat geben.
Es gibt natürlich noch viele andere Möglichkeiten Beltane zu feiern, da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.
Liebe Grüße,
Kerstin
Kerstin